2025 findet vom 31. August bis zum 28. September in Sausedlitz, Spröda und Laue die nächste internationale Sommerschule für Studierende der Restaurierung statt. Vier Studierenden aus internationalen Hochschulen wird dabei die Möglichkeit geboten, ihre in den Hochschulen erworbenes theoretisches Wissen im Rahmen von praktischer Arbeit an Objekten der Ausstattung in den drei barocken Kirchen zu vertiefen und zu erweitern. In den vier Wochen werden der Kanzelaltar in Spröda restauratorisch bearbeitet, in der Kirche in Laue die original erhaltene barocke Fassung der Beichtstuben notgesichert und am Altar der Sausedlitzer Kirche ein Gemälde restauriert.
Organisator ist – wie schon vor zwei Jahren – Diplom-Restaurator Oliver Tietze aus Leipzig. Er sagt: „Unsere Sommerschule geht dabei über ein reines Praktikum hinaus: In Ergänzung zur praktischen Arbeit an den Objekten gibt es Seminare die die Themen, wie Restaurierungstechniken, Materialien und kunsthistorische Zusammenhängetheoretisch vertiefen.“ Geplant sind außerdem Exkursionen zu weiteren Kulturdenkmalen und Museen der Umgebung. Auf dem Programm stehen dabei u. a. die Stadtkirche St. Peter und Paul sowie das Barockschloss in Delitzsch und die Kirche in Löbnitz mit ihrer eindrucksvollen Bilderdecke. Dies alles bietet Einblicke in die regionale Kultur und Geschichte und vertiefte Einblicke in interessante Restaurierungsprojekte. Es wird das Hauptziel der Kirchgemeinden, nämlich die Erhaltung und Restaurierung ihrer Kirchen, mit Bildung kombiniert. Oliver Tietze: „Dabei funktioniert die Bildung nicht nur in eine Richtung, vom Lehrenden zum Studierenden, sondern auch umgekehrt. Die Teilnehmer bringen aus ihrer Hochschule andere Sichtweisen und Techniken mit, die die regionale Fachwelt anregen und bereichern.“
Ein wichtiger Nebenaspekt („Kollateralnutzen“) der Sommerschule wird die Begegnung und der Austausch – sowohl unter den internationalen Teilnehmenden als auch mit den Bewohnern der Region – sein. Die Einbindung der Dorfgemeinschaften soll das kulturelle Leben vor Ort bereichern und das Bewusstsein für den Erhalt des gemeinsamen Erbes stärken. Oliver Tietze: „Die Bewohner unterstützen das Projekt, indem sie z. B. Unterkünfte bereitstellen und aktiv am Austausch teilnehmen.“ Pfarrer Matthias Taatz ist von der Idee begeistert: „Ich freue mich, dass die internationale Sommerschule für angehende Restauratoren hierher zu uns ins Kirchspiel Schenkenberg kommt. Es gibt uns die Möglichkeit, die sakrale Ausstattung und Gegenstände in drei Kirchen zu untersuchen, wertzuschätzen und vielleicht das eine oder andere zu tun, dass der Verfall gestoppt wird – vielleicht auch einen Fahrplan zu erarbeiten, wie eine umfassende Restaurierung aussehen kann.“ Die Kirchen stehen während der Arbeiten den Bewohnern und Besuchern offen. Den Abschluss der internationalen Sommerschule 2025 bildet ein gemeinsames Beisammensein mit Gesprächen, Speisen und Getränken, bei dem die Arbeit an den Objekten vorgestellt wird. Andreas Bechert
Restaurierungsobjekte 2025:
Der barocke Kanzelaltar in Spröda. Foto: Andreas Bechert
Holztafelgemälde des barocken Altars in der Kirche Sausedlitz. Foto: Andreas Bechert
Barocke Beichtstübchen rechts und links an der Wand neben dem Altar in der Kirche in Laue. Foto: Andreas Bechert