Wie bei so vielen unserer schönen Dorfkirchen liegt der Anfang auch der Kirche Kyhna im Dunkel der Vergangenheit. Eine nicht näher zu verifizierende Jahresangabe nennt das Jahr 1099 für eine bereits erfolgte Erwähnung des Ortes, der als eine deutsche Siedlung neben einer slawischen Siedlung entstanden ist. In Kyhna nahm die deutsche Besiedlung die wehrhafte Anlage des typischen slawischen Rundlings auf, was noch heute in der Ortslage gut zu verfolgen ist.
Sicher kann man für diese Zeit auch schon eine Kirche voraussetzen, das war üblich. Die Lage des heutigen Kirchengrundstückes mit dem umgebenden Friedhof in der Mitte der Rundlingsanlage spricht dafür. Die Anfänge des heutigen Kirchenbaues lassen sich aus Steinbefunden auf die Mitte des 13. Jahrhunderts festlegen. Also eine romanische Anlage, in den Anfängen als wehrhafte Kirche ausgeführt mit einem wuchtigen Turm, der erst im Jahr 1879 eine Verbindung zu dem immer wieder erweiterten Kirchenschiff erhielt. Die Erweiterungen lassen sich an den unter dem Neuverputz aus dem Jahr 1995 befindlichen Baunähten ablesen. So wie das Dorf an Einwohnern zunahm, so wuchs die Kirche, denn für jeden Vollbürger musste ein Platz in der Kirche vorhanden sein. Ein gefundenes vermauertes aber sichtbar gelassenes romanisches Fenster belegt uns das romanische Schiff. Eine Jahreszahl über einem heute ebenfalls verschlossenen Türgewände aus dem Jahr 1578 weist uns auf eine erste Erweiterung hin, der sich im Jahr 1724 eine zweite anschloss. Sie fügte der Kirche in barocker Art einen dreiachtel Schluss des Altarraumes an. In ihm finden wir aus dem gleichen Jahr einen schönen Kanzelaltar mit Schnitzwerk, der teilweise vergoldet ist und dem Betrachter mit geschnitzter Rebe und Getreidegarbe das Thema des Heiligen Abendmahls vor Augen stellt. Aus diesem Jahr stammen auch das Gestühl und die Emporen der Kirche. Eine erste Orgel erhielt die Kirche 1753. Von ihr ist nur noch der schlichte Prospekt erhalten, indem sich ein Orgelwerk der Firma Sauer von 1938/39 befindet. Die Orgel hat heute Platz auf der Westempore, nachdem die ursprüngliche Männer- und Orgelempore entfernt wurde. Das die Kirche überspannende Tonnengewölbe trug ehemals eine reiche farbige Ausmalung mit Engeln und anderen Figuren. In der Renovierung der neunziger Jahre konnten davon Spuren wahrgenommen werden. Heute ist die Kirche in schlichter Einfarbigkeit gehalten. Auch von der Ausmalung des späten 19. Jahrhunderts sind nur noch wenige Spuren erkennbar. Auf dem Kirchturm befinden sich heute zwei Glocken. Die eine stammt aus dem Jahr 1923 und ist eine Bronzeglocke, die andere in Stahl wurde durch Schmiedemeister Bley zum Gedächtnis seines im Weltkriege gefallenen Sohnes gestiftet. Von den ehemaligen Glocken ist zu berichten, dass die große Glocke während des Trauergeläutes für den ersten deutschen Kaiser im Jahr 1888 zersprang. Ein ähnliches Schicksal hatte die verbliebene sehr alte Glocke mit dem nicht zu klärenden Namen „Ananisapta“. Sie zersprang während des Läutens zum Kindergottesdienst am 27. August 1922.
Erwähnenswert ist im Altarraum noch ein Gemälde, das in manieristischer Malerei aus dem frühen Barock eine typische Abendmahlszene darstellt. Seit 1990 konnte in verschiedenen Abschnitten das Gebäude mit Unterstützung der Kommune, des Landes wie des Kirchenkreises und der Kirchengemeinde bausubstanziell gesichert und verschönert werden. Höhepunkt war dabei die Wiedererrichtung der 13 Meter hohen Nadelspitze auf dem Turm im Jahr 2003, die 1988 wegen Baufälligkeit hatte abgenommen werden müssen. Für die nächste Zeit ist die Umdeckung des Daches in Aussicht genommen. Heute mit einigen Bankheizungen ausgestattet, war die Kirche Kyhna am Ende des 19. Jahrhunderts die erste Kirche im damaligen Kirchenkreis mit elektrischer Kirchenbeleuchtung und einer Kirchenheizung. Man erkennt daran die Leistungsfähigkeit der Kirchengemeinde, die nach der Zerschlagung des freien Bauernstandes nun eine Mitgliederzahl von 84 hat. Die Kirche zu Großkyhna, wie es historisch richtig heißt, ist eine schlichte Gemeindekirche, die regelmäßig von den Kyhnaern zum sonntäglichen Gotteslob aufgesucht wird. Darüber hinaus dient sie als Begräbniskirche nicht nur für die Kirchenmitglieder, sondern für jeden Einwohner des Ortes.
Fotos von der Kyhnaer Kirche gibt es hier >> Fotogalerie
Ein besonderes Orgel-Juwel ist in der Kirche in Zaasch zu finden – die Geissler-Orgel aus dem Jahr 1858. Sie ist die 13. Orgel aus der Eilenburger Werkstatt von Conrad Geissler – mit zwei Manualen und 12 klingenden Registern.
Im Mai 2022 bekam der GKR in Laue einen Scheck i. H. von 250.000 EUR. Das Geld stammt aus dem Altvermögen der DDR-Parteien und wird nun zur Sicherung der Kirche genutzt.
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