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Kirche Reibitz

Reibitz

reibitz2016aiLaut einer durch die spätere Vorhalle verdeckten Inschrift am Westportal wurde die Kirche im Jahre 1755 errichtet, wohl in Nachfolge eines Vorgängerbaus. Das Mauerwerk besteht aus einem bunten Konglomerat von gelben und roten Backsteinen, Feldsteinen und Raseneisensteinen – der Turmaufsatz im Westen aus verblendetem Fachwerk mit einer Bronzeglocke aus dem Jahre 1926. 
1969 fand eine Restaurierung statt. Damals wurde der Turm um mehrere Meter erniedrigt und an Stelle des bisherigen steilen Zeltdachs ein flaches Zeltdach aufgesetzt und zugleich auch das Kirchendach erneuert. Im Kirchenschiff wurden 1991 dank einer privaten Initiative neue Fenster eingesetzt.
Die Innenausstattung ist schlicht. In der Mitte der Ostwand befindet sich eine spitzgiebelige, gotische Sakramentsnische, die aus dem Vorgängerbau übernommen wurde. Die Taufe ist aus Sandstein und entstammt dem 17. Jh. Gleichzeitig mit der Entstehung der Kirche sind der Altar (mit dreigeschossiger, hölzerner Kanzel-Altarwand in pyramidaler Form) und die Emporen, die im Süden, Westen und Norden auf quadratischen Stützpfeilern ruhen, erbaut worden. Die kleine Orgel mit dreiteiligem Prospekt aus dem 19. Jh. ist nicht mehr spielbar. Die Decke besteht aus hölzernen, schmal rechteckigen Feldern. 
Am Ende des vorigen Jahrhunderts befanden sich in der Kirche noch einzelne Figuren eines Schnitzaltars: ein Kruzifix, dem ein Arm fehlte, zehn Apostel, Moritz, ein Bischof, eine Heilige in Nonnentracht, eine gekrönte Heilige und Margaretha auf einem Drachen, die allesamt verschollen sind.
Im Turm waren drei Glocken im Durchmesser zwischen 60 und 90 cm, die wohl alle eingeschmolzen wurden.
Auf der ersten war zu lesen:
EHRE SEI GOTT IN DER HOEHE
GUSS VON C.F.VLRICH IN APOLDA
1880

auf der zweiten:

FRIEDE SEI IHR ERST GELÄUT 1880

und auf der dritten:

GOTT SEGNE UND ERHALTE

Die Kirchenbaugeschichte von damals bis heute in Stichpunkten:

•    Baukörper aus Ziegel-, Feld- und Raseneisenstein, im Kern 13. Jahrhundert;
•    nach Pest 1618 und ausgestorbener Gemeinde (mit Kirchenverfall?) Baumaßnahmen der Jahre 1713, 1716 und 1755
•    Ende des 19. Jahrhunderts Anbau eines Vorraumes zur Westseite
•    1969 Abbruch des bis dahin spitzen Turmes (Dachreiters) mit Uhr zu einem Stumpf mit Zeltdach
•    Verfall
•    2002-2009 gründliche Außensanierung und Wiederherstellung des barocken Zustandes ohne Westanbau; leichte proportionsgerechte Erhöhung des Turmstumpfes mit neuer Kupferbekrönung
•    2002 / 2003 Dacheindeckung in Schiefer
•    2006 Innenausbau und Erneuerung der Fassade
•    2007 / 2008 Turm: Rückbau des Betonankers, der durch eine Holzkonstruktion ersetzt wird. Der Turm erhält eine Schiefereindeckung und eine Wetterfahne.
•    2010 Sanierung Glockenstuhl mit Glocke


reibitz2016ciAusstattung der Kirche

•    Emporensaal mit flacher Kassettendecke und schlichtem Ziegelfußboden des 18. Jahrhunderts
•    einfacher, in den Formen rustikaler Kanzelaltar der Barockzeit, gebaut unter Verwendung eines gotischen Flügelaltars
•    Altarblock mit Teilen / Stipes aus dem 13. Jahrhundert unsicher und umstritten)
•    im Chor spätgotische Sakramentsnische
•    Taufstein 17. Jahrhundert, Sandstein
•    Taufschale, 16. Jahrhundert
•    Korbbogenfenster mit Rautenverglasung des 19. Jahrhunderts, gute Schwarz- und Braunlotmalerei zweier Medaillons betender Engel in der Art Julius Schnorr von Carolsfelds
•    Orgel von Wilhelm Rühlmann, 1894 (z.Z. nicht bespielbar)
•    Raum weiß ausgemalt ( 1755?,1969, 2008), mit Sichtfenstern eines schablonierten Frieses vom Ende des 19. Jahrhunderts; Altar, Bänke und die Emporen von 1755 mit Holzimitationsmalerei des 19. Jahrhunderts
•    Vortragekreuz, wohl 17. Jahrhundert
•    Klingelbeutel, vielleicht 18. Jahrhundert
•    Altarkruzifix und zwei Leuchter Ausgangs 19. Jahrhundert
•    Altarkreuz und zwei Leuchter 2008
•    Eine einfache Bauernkirche, die dennoch Spuren aus romanischer, gotischer, barocker, romantischer und historisierender Zeit aufweist. Der Innenraum ist in den Jahren 2002 bis 2009 repariert, vorsichtig farblich behandelt und verhalten modern ausgestattet worden.

Fotos von der Reibitzer Kirche gibt es hier >> Fotogalerie

Kirchturm-Uhr tickt wieder über Reibitz

reibitz uhr 2020„Das macht wirklich nicht jeder“, lobt Alexandra Ihbe, Löbnitzer Gemeinderätin (CDU) und Reibitzerin. „Es waren Neu-Reibitzer, die dafür gesorgt haben, dass wieder eine Uhr an die Kirche im Ort kommt.“ Am morgigen Sonnabend geht der Zeitmesser offiziell in Betrieb, aber die kleine Einweihungsfeiert ab 16 Uhr hat einen Hauptanlass, der hinter der Kirche liegt. Dort wurde ein Garten der Stille gestaltet. Diesen wollen die Kirchgemeinde, das Künstler-Gut Prösitz und die Ehrenamt-Initiative aus Reibitz einweihen. Der Garten ist im vergangenen Jahr mit einem grünen Kreuzgang aus Hainbuchen und einer Streuobstwiese auf einem einstigen Ödgelände angelegt worden. Jetzt ergänzen Skulpturen aus dem Künstler-Gut Prösitz das Ensemble. Auch die neue Uhr ist dank privater Initiative au den Turm gekommen. „Genauer gesagt, ging der Anstoß aber von einem Leipziger aus“, berichtet Bernd Nowak. Er ist Techniker im Forschungszentrum Rossendorf und war vor rund zwei Jahren gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Ina Endler in den Ort gezogen. Zu deren Bekanntenkreis wiederum gehört Manfred Albrecht. Der mittlerweile über 80jährige Leipziger hatte Großeltern in Reibitz, die er als Kind oft und gern besuchte. Er konnte sich erinnern, dass es einst eine Uhr an der Kirche gab, die nun fehlte. Aber er sammelte alte Uhrwerke, hatte ein passendes Stück zu Hause und stellte es gern zur Verfügung. Das Paar Endler-Nowak sorgte für die Hebebühne, die Reibitzer Ortsfeuerwehr für den nötigen Strom. Außerdem war’s natürlich ein hartes Stück Arbeit, alles an Ort und Stelle zu installieren. Inzwischen leuchtet das blaue Ziffernblatt wieder vom weißen Kirchturm.

Quelle: LVZ | Heike Liesaus | 04.09.20 / Fotos: Stephanie Bechert

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Ein besonderes Orgel-Juwel ist in der Kirche in Zaasch zu finden – die Geissler-Orgel aus dem Jahr 1858. Sie ist die 13. Orgel aus der Eilenburger Werkstatt von Conrad Geissler – mit zwei Manualen und 12 klingenden Registern.

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